„Fridays for Future“ oder „Letzte Generation“ setzen sich sehr aktiv und resolut für den Klimaschutz ein. Aber nicht nur den Aktivisten bereitet die globale Klimakrise große Sorgen, das Thema ist weltweit in der Gesellschaft angekommen. Schlagwörter wie Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz sowie der zunehmende Rohstoffmangel gewinnen an Bedeutung. Verbraucher wollen ihren Beitrag leisten, um die Umwelt zu entlasten. Viele überprüfen ihr Einkaufsverhalten und achten vermehrt auf Nachhaltigkeit. Daher sollten Shopbetreiber ihren Online-Shop einmal genauer unter die Lupe nehmen, um die Bedürfnisse ihrer Kundschaft in Sachen Nachhaltigkeit zu erkennen und auch zu erfüllen. Viele Verbraucher legen Wert auf umweltfreundliche, saisonale, soziale und regionale Produkte. Darüber hinaus spielen auch nachhaltige Produktion, Vertrieb und Verkauf eine wichtige Rolle. Wie wichtig Verbrauchern Nachhaltigkeit ist und welche Bereiche Du in Deinem Online-Shop dementsprechend umstellen kannst, zeigen wir Dir hier.
Begriffe wie „recyclebares Material“, „klimaneutral hergestellt“, „fair gehandelt“ oder „CO₂-Vermeidung“ sind zu wichtigen Kriterien beim Kauf von Produkten geworden. Besonders bei der jüngeren Zielgruppe, die noch mehr auf Nachhaltigkeit achtet, sind diese Punkte kaufentscheidend. Auch Verbraucher, für die der Preis eine Rolle spielt, sind bereit, mehr Geld auszugeben, wenn die Produkte der Umwelt nicht schaden. Nachhaltigkeit ist also durchaus wettbewerbsrelevant.
Wie eine Studie des Beratungsunternehmens Smarketer ergab,
Der Trend geht klar in Richtung Nachhaltigkeit. Daher ist es auch für Dich
als Betreiber eines Online-Shops wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um dieses
große Potenzial auszuschöpfen.
Die Vorteile liegen dabei auf der Hand:
Eine Sache solltest Du auf jeden Fall vermeiden: das sogenannte Greenwashing.
Das heißt, Du solltest nicht behaupten, dass Du Dich für umweltfreundliche
Projekte einsetzt oder klimaneutrale Produkte vertreibst, wenn das nicht der
Wirklichkeit entspricht. Darauf reagieren Verbraucher sehr empfindlich und
strafen Unternehmen, die das aus Marketinggründen tun, ab. Sei transparent und
ehrlich, also keine Falschdarstellungen. Auch von platten Selbstverständlichkeiten
oder Werbefloskeln solltest Du Abstand nehmen.
Es gibt viele Möglichkeiten im E-Commerce nachhaltig zu wirtschaften. Hier listen wir Dir ein paar auf, die Du einfach und schnell in Deinem Shop umsetzen kannst.
Biete nachhaltige Verpackungen an. Das bedeutet, dass die verwendeten Materialen recycelt und recycelbar, biologisch abbaubar oder wiederverwendbar sind. Darüber hinaus solltest Du so wenig Verpackungsmaterial wie möglich benutzen. Das gilt auch für das Füllmaterial. Abgesehen davon, dass es die Umwelt schont, da weniger Ressourcen benötigt werden, bedeutet es auch weniger Kosten für Dich als Händler.
Zudem nehmen die Päckchen weniger Platz im Lieferfahrzeug ein, was zu einer Reduktion von Auslieferungsfahrten und damit zu weniger CO2-Emissionen führt. Auch sinnvoll sind wiederverwendbare Verpackungen für eventuelle Rücksendungen.
Wähle Anbieter mit grüner Logistik. Diese Anbieter nutzen beispielsweise E-Fahrzeuge und schonen so die Umwelt. Viele Verbraucher achten auf grüne Logos im Check-out-Prozess und auf Lieferfahrzeugen, um einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. So kannst Du zum Beispiel eine Kompensation im Check-out anbieten. Dann werden die verursachten CO2-Emissionen durch eine entsprechende Zuzahlung neutralisiert. Das wirkt sich meist positiv auf die User Experience aus. Eine weitere Möglichkeit, nachhaltiger zu wirtschaften, ist, die Versandkosten als Händler nicht zu übernehmen. Das stößt beim Käufer vielleicht erst einmal nicht auf Gegenliebe, führt aber langfristig zu bewussterem Einkaufen.
Auch die Option des Click & Collect Service besteht. So werden die Lieferwege bis zur Haustür der einzelnen Kunden gespart und belasten die Umwelt nicht unnötig. Falls Du also ein stationäres Geschäft hast, kann der Kunde seine Bestellung dorthin liefern lassen und sie dann dort abholen. Das hat sich während der Corona-Pandemie bereits bewährt und ist dem Verbraucher bekannt. Um die Click & Collect-Variante zu pushen, könntest Du in dem Fall eine versandkostenfreie Lieferung anbieten.
Die Minimierung von Retouren ist doppelt nachhaltig. Einerseits spart es Lieferwege, andererseits die Manpower und die damit verbundenen Kosten der Überprüfung der zurückgesandten Artikel. Grundsätzlich gilt: Je detaillierter und farbechter die Produkte im Shop auf den Fotos rüberkommen, desto weniger Retouren wird es später geben. Auch eine genaue Beschreibung sowie möglichst exakte Größentabellen helfen ungemein bei der Auswahl des passenden Produkts. Und die passende Wahl freut nicht nur Dich, als Shop-Betreiber, weil Du Kosten vermeiden kannst, sondern natürlich auch den Kunden, da seine Erwartung nicht enttäuscht wird und er sich die lästige Rücksendung erspart. Eine andere Möglichkeit, Retouren zu reduzieren, ist, die Kosten dem Verbraucher auf die Rechnung zu schreiben. Mehr dazu in unserem Blogbeitrag: Steigende Logistikkosten. Wie eben erwähnt führt das zu bewussterem Einkaufen. Um beim Thema Retouren nachhaltig zu sein, kannst Du den Kunden anbieten, die Retoure in einer eventuell vorhandenen Filiale zurückzugeben. Auch die Entsorgung zurückgesendeter Produkte ist ein großes Thema. Um dies zu vermindern, kannst Du Artikel von der Rückgabe ausschließen.
Überlegungen zu Deinem Produktsortiment und der Infrastruktur Deines Shops sollten ebenfalls angestellt werden. Die folgenden Umstellungen sind nicht ganz so kurzfristig umsetzbar, machen sich aber bemerkbar - besonders was die Energieeffizienz angeht und damit einhergehend die Einsparung von Kosten.
Wenn Du nachhaltige Produkte anbieten möchtest, achte darauf, dass sowohl die Herstellung als auch die Produktion sowie die Transportwege nachhaltig sind. Die Produkte sollten in Deinem Shop einfach zu finden sein, beispielsweise über Filter.
Die Energieeffizienz spielt eine wichtige Rolle beim Thema Nachhaltigkeit. Dazu gehören die Lieferfahrzeuge, die Beleuchtung und Beheizung von Büros und Lagerhallen, aber auch der Hosting-Anbieter sowie die Hard- und Software. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Energieeffizienz zu steigern und gleichzeitig die Emissionen zu reduzieren: E-Lieferfahrzeuge statt Verbrenner, Umstieg auf Ökostrom, weniger oder effizientere Beleuchtung, keine unnötig hohen Temperaturen in Büros und Lagern.
Auch Deine
Website solltest Du einer Prüfung unterziehen. Wie energieeffizient ist Deine
Hardware? Werden die Bilder und Skripte serverseitig komprimiert? Generell
solltest Du auf aufwendige Grafiken,
Videos und Bilddateien verzichten, da diese sehr viel Energie verbrauchen und
Deine Website verlangsamen. Schnelle Websites sparen nicht nur
Energie und Kosten und sind damit nachhaltiger, sondern sind auch besser für Dein Ranking in
den Suchmaschinen (SEO).
Des Weiteren solltest Du überprüfen, ob Du Deinen
Datenverkehr reduzieren kannst. Auch das senkt den Energieverbrauch und die Emissionen.
Aber nicht nur Deine Infrastruktur hat Verbesserungspotenzial beim Thema
Nachhaltigkeit, sondern auch die Deiner Partner. Nutzt beispielsweise Dein
Hosting-Anbieter Ökostrom? Du siehst, es sind sehr viele Stellschrauben, an
denen Du drehen kannst – kleine wie auch große.
Das Thema Nachhaltigkeit nimmt immer mehr Raum ein. Egal, um welche Branche oder welches Produktportfolio es sich handelt: Die Verbraucher wollen umweltfreundliche Produkte, fairen Handel und die Reduktion von CO2-Emissionen. Daher ist es für Betreiber von Online-Shops enorm wichtig, auf nachhaltige Verpackungen und klimabewussten Versand umzusteigen und einen kritischen Blick auf ihr Produktsortiment sowie ihre Infrastruktur zu werfen und das Verbesserungspotenzial auszuschöpfen.
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