18.01.2024

E-Commerce News | Quartalupdate

Neuer KurznachrichtendienstThreads“ von Meta als Konkurrenz zu „X“

Neben den Social-Media-Kanälen Instagram und Facebook sowie dem Messaging-Dienst WhatsApp hat Mark Zuckerberg mit seinem Konzern Meta nun auch einen Kurznachrichtendienst an den Start gebracht. Thread bedeutet so viel wie Faden und bezeichnet einen digitalen Nachrichtenverlauf zu einem bestimmten Thema. Im Juli wurde Threads in den USA gelauncht, in Deutschland erst am 14.12.2023. Damit begibt sich Threads in direkte Konkurrenz zu Elon Musks Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter. Musk hat mit seinen fragwürdigen Plattformrichtlinien einen Großteil seiner Werbekunden verprellt. Viele Kunden sind abgewandert, weswegen X finanziell nicht gut dasteht. Die Funktionen, die Threads den Usern anbietet, sind im Großen und Ganzen die gleichen wie bei X. Auch auf Threads können Nutzer sowohl kurze Texte als auch Bilder oder Videos sowie Links posten. Ebenso können sie Beiträge anderer Nutzer lesen und kommentieren. Wie bei X werden auch auf Threads bestimmte Nutzerprofile mit einem Haken markiert, um die Echtheit des Accounts anzuzeigen. Entscheiden sich User gegen ein Nutzerprofil bei Threads, besteht die Möglichkeit, die Posts anderer User zu lesen und sie zu teilen, aber nicht selbst zu veröffentlichen. Um selbst zu posten und andere Mitteilungen zu liken, brauchen Nutzer einen Instagram-Account. Threads baut das Angebot an Features weiter aus.

Google stellt Gemini vor - Integration in Search Ads und Chrome folgen bald

Google hat Anfang Dezember 2023 sein neues KI-Modell vorgestellt: Gemini. Damit will der Internetkonzern zu ChatGPT von OpenAI aufschließen. Noch hinke man den Konkurrenzanwendungen von Open AI und Microsoft hinterher, aber Gemini sei auch noch nicht fertig, lässt das Unternehmen verlauten. Gemini 1.0 gibt es in drei Größen: Ultra, Pro und Nano. Nano ist die kleinste der drei Varianten und ist für mobile Geräte, wie Smartphones, geeignet. Die mittlere Variante trägt den Namen Gemini Pro. Diese ist in Bard integriert. Bard ist der Google-Chatbot, er ähnelt vom Aufbau dem von ChatGPT. Gemini Ultra ist die leistungsfähigste Variante und wird in den Rechenzentren von Google eingesetzt. Das Google-KI-Tool kann sowohl Texte, Bilder, Video- und Audiodateien verarbeiten als auch logisch denken und Rückschlüsse ziehen. Google bezeichnet das als „Reasoning“. In den kommenden Monaten soll Gemini auch in Search Ads, Chrome und Duet AI integriert werden.

Googles Duet-AI für Google Workspace hilft beim Organisieren und Vereinfachen von Arbeitsabläufen

Duet AI für Google Workspace unterstützt beim Schreiben, Entwerfen, Organisieren, Beschleunigen von Workflows und Abhalten effizienterer Besprechungen.“ Dem zugrunde liegt, laut des Konzerns, das Feedback „von Tausenden Organisationen und über einer Million registrierter Workspace Labs-Nutzer“. Dieses Feedback soll mittels des Add-ons Duet AI für Google Workspace Enterprise anderen Usern helfen, ihren Arbeitsalltag bzw. dessen Abläufe zu vereinfachen und zu beschleunigen. Duet AI kann eigenständig Notizen in Meetings erstellen oder diese zusammenfassen, Sheets analysieren, E-Mails verbessern oder Slides entwerfen. Auch Live-Übersetzungen sind im Portfolio zu finden. Die Analyse- bzw. Organisationsmöglichkeiten sind auch hilfreich bei der Planung von Events oder das zukünftige Budget.

Black Week Boom: Rekordumsätze trotz weltweiten Krisen!

Trotz politischer Krisen weltweit und der anhaltenden Inflation haben Verbraucher die Black Week genutzt, um intensiv zu shoppen. Wie der Zahlungsdienstleister Klarna ermittelte, waren am Black Friday knapp 77 Prozent mehr User auf den Anbieterseiten unterwegs als am Freitag zuvor. Die Commerce-Media-Plattform Criteo stellte in ihrer Analyse fest, dass Online-Händler durchschnittlich 12,3 Prozent mehr Verkäufe abwickelten als 2022. In Deutschland war die Anzahl der Sales am Black Friday - im Vergleich zum Oktober 2023 - laut um über 220 Prozent höher. Ähnliche Rekordnachrichten sind auch von Amazon, Otto und Shopify-Händlern zu vernehmen, wie die Online-Plattform schreibt. Einer Auswertung zufolge lag der Warenwert im Schnitt bei knapp 92 Euro. Als Trend zeichnen sich Mode- und Luxusartikel mit einem Plus von 17,6 Prozent, Verbrauchsgüter (+ 14,6 Prozent) sowie Produkte für Home & Garden (+ 9,7 Prozent) aus. Ebenso gefragt waren Mobilgeräte und Wearables, Produkte aus dem Gesundheitswesen sowie Gaming-Zubehör. Wie das Preisvergleichsportal billiger.de in einer Untersuchung der Top 1.000 Produkte während der Black Week herausfand, gab es am Black Friday jedoch nicht die günstigsten Preise für die Kunden. Laut Analyse war der Black Friday für die am meisten nachgefragten Produkte auf der Preisvergleichsseite der zweitteuerste Tag der Black Week. Wie billiger.de darüber hinaus feststellte, waren die Preise während der Black Week jedoch durchschnittlich rund fünf Prozent niedriger als vor der Black Week. Die besten Schnäppchen konnten Kunden, laut des Preisvergleichsportals, am Anfang der Black Week (20. November) machen.

❱ Chinesischer Billiganbieter Temu: Die Kritik reißt nicht ab – sowohl bei Händlern als auch bei Verbraucherschützern

Die chinesische Billig-Handelsplattform Temu hat seit September 2022 erfolgreich in die USA expandiert. Im Dezember folgte der europäische Markt. Auch in Deutschland kommen Verbraucher an Temu nicht mehr vorbei. Der Marktplatz schaltet massenhaft Werbung in den sozialen Medien, wie Instagram oder Facebook. Egal, ob Haushaltswaren, Mode, Sport-Ausstattung oder Elektronik: Der Konzern bietet so gut wie alles an und das zu absoluten Spottpreisen. Sowohl 1-Dollar-Shops als auch Unterhaltungselektronikketten in Amerika fühlen sich durch das riesige Sortiment bzw. die Dumping-Preise bedroht. Laut Datenanalysten von Earnest Analytics hatte die chinesische Handelsplattform im November 2023 in den USA in der Kategorie Discount bereits einen Marktanteil von knapp 17 Prozent und das nach nur etwas mehr als einem Jahr. Ob es zu dieser Entwicklung auch in Deutschland kommt, ist zurzeit nicht absehbar. Denn die Kritik an dem Billig-Marktplatz reißt nicht ab. Wie das ZDF berichtete, warnen Verbraucherschützer vor dem Download der App. „Es sollte misstrauisch machen, dass eine Shopping-App Zugriff auf Kamera, Mikrofon, Fotos und das Adressbuch der Nutzer verlangt. Denn diese Daten sind zum Beispiel für die Funktion der App gar nicht erforderlich.“ Die Verbraucherschützer weisen auch darauf hin, dass die chinesische Handelsplattform keinen Hehl daraus mache, an den personenbezogenen Daten der Kunden Interesse zu haben, weil sie die Daten auch für kommerzielle Zwecke nutzen möchte. Um möglichst wenig Daten preiszugeben, sollte daher beispielsweise das Standort-Tracking ausgeschaltet werden und User sollten sich nicht direkt von ihren Social-Media-Kanälen auf die Temu-Seite weiterleiten lassen. Darüber hinaus wird bemängelt, dass die Qualität der Waren oft minderwertig ist und häufig anders aussehe als auf den Fotos. Der Kundenservice des Unternehmens sei in vielen Fällen nicht erreichbar und wenn, dann nicht auf Deutsch. Wenn die Ware dann nach China retourniert werden muss, ist das einerseits aufwändig und andererseits auch sehr teuer. Da die Ware jedoch so günstig ist, übersteigen die Kosten der Retoure meist den Warenwert, weswegen sich die Rücksendung nicht lohnt und das Produkt dann einfach in der Tonne landet. Sowohl die Herstellung von Wegwerf-Produkten als auch die weiten Lieferwege und eventuellen Retouren torpedieren den Gedanken der Nachhaltigkeit von Grund auf. Hier treffen zwei Konsum-Trends aufeinander: Bei einem liegt der Fokus auf möglichst billig, bei dem anderen auf Nachhaltigkeit, Qualität und Service. Die Verbraucherschützer warnen auch davor, dass bei elektronischen Geräten kein in Deutschland zugelassenes CE-Zeichen vorhanden ist. Dieses stellt sicher, dass das Produkt geltenden europäischen Richtlinien entspricht.

Die Retourenflut rollt an – Wie Online-Händler Kosten und Aufwand nach Weihnachten minimieren

Besonders nach Weihnachten ist die Anzahl der Retouren sehr hoch. Das bedeutet eine Menge Arbeit, Zeit und Kosten für Online-Händler. Nicht nur der Betrag für die Rücksendung fällt an, sondern die Ware muss beispielsweise überprüft, eventuell neu verpackt und wieder ins Lager sortiert werden. Dafür werden Mitarbeiter benötigt, wodurch weitere Kosten entstehen. Rücksendungen kosten Händler durchschnittlich fünf bis zehn Euro. Die höchste Anzahl an Retouren fallen in den Produktbereichen Mode und Accessoires an. Hier wird ein Viertel bis die Hälfte der Ware wieder zurückgeschickt. Viele Online-Händler versuchen dem entgegenzuwirken, indem sie die Produktinformationen auf ihrer Website so detailreich wie möglich gestalten. Dazu gehören nicht nur die reinen Produktbeschreibungen, sondern auch aussagekräftige Fotos oder Videos oder Kundenbewertungen. Ebenso vermindern eine gute Qualität der Produkte und sichere Verpackungen die Anzahl der Rücksendungen. Auch angebotene Beratungsmöglichkeiten zu den Produkten tragen zur Zufriedenheit der Kunden bei und verhindern so Retouren.

❱ Amazon bietet Herstellern nun Einstieg in den Direktvertrieb an

Der Handel ist nicht mehr so stabil wie früher. Viele Hersteller möchten ihre Produkte daher lieber selbst verkaufen und damit die Kosten für Zwischenhändler sparen. Amazon bietet nun diese Möglichkeit, in den Direktvertrieb einzusteigen. So haben Hersteller durch den Marktplatz nicht nur die nötige Reichweite, sondern können ihre Produkte auch direkt an den Endkunden verkaufen. Das nennt sich Direct-to-Consumer (D2C). Laut einer Studie von KPMG bevorzugen 60 Prozent der Kunden diesen direkten Kontakt zum Hersteller. Wie die B2B-Plattform t3n berichtet, können Hersteller als Seller auf dem Marktplatz tätig sein. Diese sind selbst für den Verkauf ihrer Produkte zuständig. Das gibt ihnen die volle Kontrolle über einerseits die Preisgestaltung und andererseits die Marketing-Strategie. Amazon bietet dafür zwei Optionen an: Logistik selbst übernehmen = Fulfillment by Merchant (FBM). Hier müssen die Hersteller sowohl den Versand als auch den Kundenservice sowie das Retourenmanagement selbst organisieren. Die andere Möglichkeit ist, das alles an Amazon outzusourcen = Fulfillment by Amazon (FBA). Denn viele Hersteller verfügen nicht über die notwendige Infrastruktur.

 Waren des täglichen Bedarfs im Online-Handel sehr gefragt

Die Pandemie hat viele Verbraucher dazu gebracht, aus Angst vor einer Infektion mit Corona, auch Waren des täglichen Bedarfs online zu kaufen. Zu den Gütern des täglichen Bedarfs gehören beispielsweise Nahrungsmittel, aber auch Hygiene- und Kosmetikprodukte sowie Artikel aus dem Haustier-Bereich. Laut einer Studie des IFH Köln sind diese sogenannten Fast Moving Consumer Goods (FMCG) Umsatztreiber im E-Commerce. Hier wird ein Umsatzplus von bis zu 14 Prozent prognostiziert. Ebenso hat der Bereich „Gesundheit und Wellness“ einen Anstieg zu verzeichnen. Der Studie zufolge erhöhte sich der Umsatz 2023 hier auf 7 bis 11 Prozent.

Nicola Bächle

Nicola Bächle

Nicola ist spezialisiert auf die Erstellung und Bereitstellung von hilfreichen Inhalten rund um das Thema E-Commerce. Durch intensive Recherchen und das Konsultieren von Experten stellt sie Fachwissen übersichtlich aufbereitet zur Verfügung.


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