20.12.2022

Kaufabbrüche verhindern: die "Must"-Zahlungsarten im E-Commerce

Der Warenkorb ist gut gefüllt. Der potenzielle Kunde scheint Deine Produkte echt zu mögen - und dann kurz vor knapp steigt er aus und bricht den Kauf ab. Das passiert den Besten. Kurz vor dem Kaufabschluss steigen immer noch 75 Prozent der User aus. Der Grund dafür ist ein umständlicher oder komplizierter Checkout-Prozess oder das Fehlen der bevorzugten Bezahlungsmöglichkeit. Denn beim Thema Bezahlen scheiden sich die Geister: PayPal, Rechnung, Ratenkauf? Was jedoch für alle gilt, ist, Bezahlen ist eine Sache des Vertrauens. Das trifft insbesondere fürs Internet zu, da sich Käufer und Verkäufer nicht direkt begegnen und die Kunden die Ware nicht in die Hand nehmen und begutachten können. Der Käufer verlangt daher ein sicheres Bezahlverfahren. Das solltest Du berücksichtigen. Aber auch Deine eigene Risikoabstufung ist wichtig, denn es gibt leider immer wieder schwarze Schafe unter den Käufern, die dieses Vertrauen missbrauchen. Sie kaufen auf Rechnung ein, bezahlen aber nicht. Welche Zahlungsmethoden Du in Deinem Online-Shop also unbedingt anbieten und worauf Du dabei achten solltest? Wir haben die wichtigsten Punkte für Dich zusammengestellt.

Darauf achten die User: Sicherheit, Schnelligkeit, aber auch Bequemlichkeit

Sicherheit ist beim Thema Bezahlen für die meisten Käufer am wichtigsten. Darüber hinaus müssen die Bezahlverfahren schnell und kostenlos sein. Aber auch Bequemlichkeit und Einfachheit werden immer häufiger gefordert. Die Käufer möchten beim Online-Shoppen nicht nur bequem auf der Couch sitzen, sondern auch ohne umständliches Drumherum ihren Einkauf bezahlen. Das gilt nicht nur für den Laptop oder das Tablet, sondern auch für das Smartphone. Denn immer mehr User erledigen ihre Einkäufe mobil. Daher ist es wichtig, auch mobile Zahlungsverfahren anzubieten.

Einige Zahlungsmethoden werden von den Usern mittlerweile vorausgesetzt, unter anderem PayPal oder Klarna, sowie die Bezahlung auf Rechnung oder Kreditkarte. Diese Bezahlmethoden werden von den Kunden als vertrauenswürdig angesehen und sind zudem bequem und einfach. Um den Kunden direkt einen Überblick zu geben, kannst Du die von Dir angebotenen Zahlungsmöglichkeiten im Footer auf der Startseite auflisten. Am besten verwendest Du das dem Käufer bekannte Logo des Anbieters. Auf diese Weise kann der User direkt überprüfen, ob die von ihm gewünschte Zahlungsmethode dabei ist. Falls es trotz unterschiedlicher Bezahlungsangebote zu einem Kaufabbruch kommen sollte, hast Du die Möglichkeit, dem Kunden eine Warenkorbabbruch-Mail zu schicken oder Du versuchst, ihn mit einem Angebot oder einem Rabattcode, umzustimmen und so letztlich einen Kaufabschluss herbeizuführen.

Darum ist die Auswahl verschiedener Zahlungsmethoden enorm wichtig:

Die Menschen ticken unterschiedlich und haben daher verschiedene Vorstellungen, wie sie sich ihr Einkaufserlebnis vorstellen. Was sie aber eint, ist, dass alle beim Shoppen die freie Wahl haben möchten. Das gilt nicht nur für die Wahl eines Produkts, sondern auch für die Entscheidung Versand oder Click & Collect oder eben die Art der Bezahlung. Grundsätzlich solltest Du jeden Berührungspunkt in Deinem Shop berücksichtigen, besonderes Augenmerk aber auf den Check-out-Prozess legen. Denn das ist oftmals der heikelste Punkt bei einer Bestellung. Daher ist es so wichtig, dass Du bei der Bezahlungsweise auf die Bedürfnisse Deiner Kunden eingehst und ihre unterschiedlichen Ansprüche und Erwartungen erfüllst. Gestalte den Kauf für Deine Kunden so unkompliziert wie möglich. Denn zufriedene Kunden kommen meist wieder. Du solltest also in Deinem Shop alle gefragten Zahlungsarten anbieten und daraus einen guten Mix zusammenstellen. Da sich auf dem Gebiet Zahlungsmethoden einiges tut, bleib, was neue Möglichkeiten angeht, auf dem Laufenden. Das fördert nicht nur den Umsatz, sondern trägt auch zur Kundenbindung bei.

So wählst Du die richtigen Zahlungsmethoden für Deinen Shop:

Als Erstes sollten diese beiden Fragen geklärt werden:

1. Welche Zahlungsmethoden haben eine hohe Akzeptanz?

2. Welche dieser Bezahlungsmöglichkeiten passen zu Deiner Zielgruppe?

Die Zahlungsmethoden sind vielfältiger geworden. Gab es früher die Zahlung per Vorkasse, auf Rechnung oder per Kreditkarte, macht heute PayPal das Rennen. In Deutschland ist PayPal zu einer der meistgenutzten Bezahlungsarten geworden. Laut einer Statista-Studie aus dem Jahr 2021 benutzen über 50 Prozent der Kunden mittlerweile den Dienst. Auf Rechnung bezahlen weiterhin 21 Prozent der Verbraucher. Aber auch die Kreditkarte mit 17, bzw. das Lastschriftverfahren mit 18 Prozent, sind noch mit von der Partie. Neben PayPal sind auch andere E- oder Digital Wallets, wie Amazon Pay, Ali Pay oder Google Pay und Apple Pay, auf dem Vormarsch. Die beiden letzteren können auch von mobilen Endgeräten genutzt werden. Die Neuerungen auf dem Gebiet Digital Wallets solltest Du unbedingt im Auge behalten, genau wie die Bezahlung per Smartphone, denn diese Trends verfestigen sich.

Die genannten Zahlungsmethoden sind beim Großteil der Kunden beliebt und gelten als sicher und vertrauenswürdig. Jetzt musst Du für Dich entscheiden, welche dieser Bezahlarten bei Deinen Kunden die höchste Akzeptanz haben bzw. erwünscht sind. Je mehr Vielfalt Du Deinen Kunden bei den Zahlungsmethoden bietest, desto mehr fühlen sich bei Dir gut aufgehoben. Grundsätzlich gilt, ältere Verbraucher bevorzugen es eher, ihren Einkauf per Lastschrift oder auf Rechnung zu bezahlen, jüngere hingegen nutzen meist die E-Wallets wie PayPal, Ali Pay oder Apple Pay. Gut ist es, wenn der Mix sowohl Standard-Bezahlungsmethoden, wie Rechnung oder Lastschrift, und Quick Payments, wie PayPal oder ähnliches, beinhaltet. Mehr als fünf Zahlungsmethoden solltest Du jedoch nicht anbieten, sonst wird es unübersichtlich.

Sicherheit, Schnelligkeit und Bequemlichkeit beim online bezahlen

Wie hoch ist das Risiko der Zahlungsmethode?

Bei der Wahl der Zahlungsmethoden, die Du anbieten möchtest, gibt es einen weiteren wichtigen Punkt, den Du berücksichtigen solltest: das Risiko. Bei Bezahlarten wie dem Kauf auf Rechnung ist das Ausfallrisiko höher. Denn, wenn der Kunde nicht zahlt, musst Du ihm eine Mahnung schreiben und, wenn das nicht hilft, sogar rechtliche Schritte einleiten. Das ist mit hohem Aufwand und Ärger verbunden. Was für den Kunden eine sichere Sache ist, stellt für den Händler ein Risiko dar. Um die Zahlungsfähigkeit des Kunden zu überprüfen, kannst Du vorab eine Bonitätsprüfung durchführen lassen. Es lohnt sich, einen Zahlungsanbieter (Payment-Service-Provider), wie beispielsweise Klarna, zu nutzen und so das Forderungsmanagement auszusourcen. Über Klarna kannst Du Deinen Kunden auch „Kaufe jetzt, bezahle später“-Angebote machen oder einen Ratenkauf anbieten. Gerade bei höherpreisigen Produkten ist das sehr beliebt.

Bei den Digital Wallets besteht dieses Risiko nicht. Die Bezahlmethode ist für beide Seiten sicher: Der Käufer muss seine sensiblen Bankdaten nicht preisgeben und der Shopbetreiber erhält das Geld direkt vorab.

Wie hoch sind die Gebühren?

Auch das Thema Gebühren spielt eine Rolle bei der Auswahl der Zahlungsmethoden. Denn Zahlungen gehen mit Gebühren einher. Daher ist es wichtig, auch einen Blick auf die Kosten zu werfen. Bei Vorkasse und dem Kauf auf Rechnung fallen beispielsweise Kontoführungsgebühren an. Diese bezeichnet man als indirekte Kosten. Bei PayPal oder Kreditkartenzahlung fallen einmal die Transaktionsgebühr, die fix ist, oder eine monatliche Grundgebühr an und einmal variable Kosten pro Transaktion. Diese ist abhängig vom Transaktionsvolumen. Kleiner Tipp: Verhandele mit Deinem Zahlungsanbieter. Oft kann man hier ein bisschen an der Stellschraube Gebührenhöhe drehen. Die meisten fixen Gebühren liegen momentan zwischen 1,8 und 3,4 Prozent der Verkaufssumme und zwischen 0,25 bis 0,35 Euro pro Transaktion.

Online Bezahlung

FAZIT

Verschiedene Zahlungsarten sind die halbe Miete bei Bestellungen. So kann jeder Käufer, die von ihm bevorzugte wählen. Der Mix ist dabei wichtig. Es sollte sowohl Standard-Payment, wie Kauf auf Rechnung, angeboten werden, als auch Quick Payment, wie PayPal. Auf diese Weise fühlen sich sowohl die ältere als auch die jüngere Zielgruppe angesprochen. Das steigert den Umsatz und verhindert Kaufabbrüche. Der Trend bei den Zahlungsmethoden geht zu Digital Wallets, wie Amazon Pay und Ali Pay, und von mobilen Endgeräten nutzbare Zahlungsmethoden, wie Apple Pay oder Google Pay. Neuerungen in der Bezahl-Technologie sollten im Auge behalten werden.


Nicola Bächle

Nicola Bächle

Nicola ist spezialisiert auf die Erstellung und Bereitstellung von hilfreichen Inhalten rund um das Thema E-Commerce. Durch intensive Recherchen und das Konsultieren von Experten stellt sie Fachwissen übersichtlich aufbereitet zur Verfügung.


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