26.08.2024

E-Commerce News | August

KI-News

Konkurrenz für Google: OpenAI arbeitet an eigener Suchmaschine „SearchGPT“

OpenAI will auch ein Stückchen vom Kuchen des hart umkämpften Suchmaschinenmarktes. Das Unternehmen plant, seine eigene Suchmaschine „SearchGPT“ an den Start zu bringen. Zurzeit existiert SearchGPT als Prototyp, der sowohl von Nutzern als auch Publishern getestet wird. Das Feedback der Testgruppe soll in die Weiterentwicklung miteinfließen. Ziel ist es, ähnlich wie bei den anderen Suchmaschinen, nicht nur Antworten auf die Suchanfragen zu bieten, sondern auch die relevanten Quellen anzuzeigen. Ist den Nutzern die Antwort zu kurz, können sie weitere Fragen stellen und bekommen dann mehr Kontext zur Verfügung gestellt – wie bei einem Gespräch. SearchGPT soll letztendlich in ChatGPT eingebunden werden. Für die Zukunft plant OpenAI, auch Commerce-Funktionen anzubieten und dringt damit noch weiter in das Hoheitsgebiet von Google ein. Der noch amtierende Platzhirsch hat es zurzeit nicht leicht, denn weiterer Ärger droht: In den USA ist Google wegen Monopolstellung angeklagt. Eine Zerschlagung wäre möglich. Ähnliche Verfahren drohen allerdings auch Amazon, Apple und Meta.

❱ Mark Zuckerberg setzt ganz auf Gen AI und steigert damit Wachstum seines Konzerns Meta immens

Bei Meta läuft's: Egal, welche Sparte man sich anguckt, die Wachstumszahlen gehen durch die Decke. Wie der Bericht des zweiten Quartals zeigt, stieg der Umsatz für das zweite Quartal im Gegensatz zum letzten Jahr um 22 Prozent auf 39 Milliarden US-Dollar. Ganze 3,3 Milliarden User verwenden mindestens eine der Meta-Apps am Tag. Aber nicht nur bei privaten Nutzern, sondern auch bei Marketern kommt Meta gut an: Bereits mehr als eine Million nutzt die Gen AI des Konzerns. Auch in der Social-Media-Abteilung werden Rekorde gebrochen: WhatsApp hat die Marke von zwei Milliarden Usern geknackt und ist jetzt in noch mehr Sprachen zugänglich. Auch an die Creator wurde gedacht, diese können nun auf Instagram mithilfe von AI Studio Creator AIs sowie AI Characters kreieren. Threads boomt ebenso. Obwohl die Plattform erst letztes Jahr an den Start gegangen ist, hat sie in einem Jahr bereits knapp 200 Millionen monatlich aktive User gewonnen. Selbst Facebook punktet jetzt auch bei den 18- bis 29-Jährigen. Last but not least: Llama. Gerade erst wurde die 3.1-Version des hauseigenen KI-Modells vorgestellt, nun ist bereits Llama 4 in Arbeit und soll 2025 gelauncht werden.

❱ Gemini Live: Interaktion mit KI-Assistenz hands-free und ohne Screen

Auch Google schraubt eifrig an seiner KI-Assistenz und launcht nun Gemini Live. Nutzer sollen mit Gemini Live natürliche Konversationen mit dem KI-Tool führen können. Ähnlich wie bei Advanced Voice Mode von OpenAI besteht die Möglichkeit, den Output der KI zu stoppen oder den Fortgang der Konversation auf später zu verschieben. Zunächst wird Gemini live für Android-Nutzer zugänglich, iOS soll folgen, ebenso wie die Ausführung in anderen Sprachen als Englisch. Nutzer haben die Möglichkeit, Gemini live mit zehn unterschiedlichen Stimmen zu verwenden.

❱ Flux mischt die KI-Bildgeneratoren-Szene auf: extrem realistisch wirkende Bilder

Das Startup Black Forest Labs hat die KI-Bildgeneratoren-Szene aufgerüttelt. Mit wenig Hardware können extrem realistisch aussehende Bilder mittels KI kreiert werden. Die von der Open-Source-Software Flux erzeugten Bilder gehen gerade weltweit viral. Etablierte Bildgeneratoren wie DALL-E oder Midjourney sticht Flux mit seiner Leistung aus, ist sich der Großteil der Netzgemeinde einig. Aber auch das Unternehmen selbst stapelt auf seiner Website nicht tief: „Flux.1 AI, ein fortschrittlicher Flux-Bildgenerator, verfügt über eine Hybridarchitektur mit 12 Milliarden Parametern. Dieser Flux-Bildgenerator zeichnet sich durch visuelle Qualität, Prompt-Einhaltung und Ausgabevielfalt aus und übertrifft viele bestehende Modelle bei der KI-Bilderstellung.“ Ein Teil des Black Forest Labs-Teams rund um den Deutschen Robin Rombach, der auch als CEO des Unternehmens fungiert, stammt aus dem KI-Entwickler Pool von Stable Diffusion. Seinen Sitz hat das Startup nicht im Schwarzwald – wie der Name vermuten ließe - sondern in den USA. Die Software gibt es in drei Varianten: FLUX.1 [pro], FLUX.1 [dev] und FLUX.1 [schnell]. Als nächstes will das Unternehmen einen KI-Generator zur Erzeugung von Videos herausbringen. Neben all den Lorbeeren, die der neue Bildgenerator erntet, wird aber auch Kritik laut. Da die von der KI erzeugten Bilder teilweise kaum noch von echten Fotos zu unterscheiden sind, öffnen sich dem Missbrauch Tor und Tür. Mit den Bildern können beispielsweise nicht statt gefundene Ereignisse als Realität vorgegaukelt oder Personen des öffentlichen Lebens in fingierte Kontexte eingebettet werden. Mit dieser Problematik des manipulativen Gebrauchs ist natürlich nicht nur Black Forest Labs konfrontiert, sondern die ganze KI-Branche.

❱ ChatGPT ermöglicht kostenlose Bildgeneration nun auch für Nutzer der kostenlosen Version

OpenAI erlaubt nun auch Nutzern der kostenlosen ChatGPT-Variante die Bildgeneration mittels ihres KI-Bildgenerators DALL-E 3. Dies war bisher nur den zahlenden Abonnenten von ChatGPT und Nutzern von Copilot bzw. Bing vorbehalten. OpenAI begrenzt die Anzahl der Bilderstellungen für die freien Nutzer allerdings auf zwei Bilder pro Tag, wie das Unternehmen auf X mitteilt. Möchten User mehr Bilder kreieren, müssen sie ein Abo abschließen.

Händler News

❱ Suchverhalten der Deutschen hat sich 2024 massiv geändert: Social Media und KI-Chatbots sind Favoriten

Immer mehr Nutzer suchen ihre Informationen nicht mehr über Google und Co., sondern über Social Media, wie Pinterest oder Instagram, YouTube, TikTok oder die großen Handelsplattformen, wie beispielsweise Amazon. Auch KI-Tools wie ChatGPT werden immer häufiger als Informationsquelle genutzt. Diese neuen Möglichkeiten laufen den klassischen Suchmaschinen langsam den Rang ab. Wie onlinemarketing.de berichtet, soll das Suchmaschinenvolumen aufgrund von AI Botsund Virtual Agents bis 2026 um 25Prozent zurückgehen. Keine rosigen Aussichten für Google, Bing und Co. Ein Lichtblick gibt es allerdings für Google: Die Plattform Reddit zeigt ihre vielfältigen Inhalte nur noch auf Google. Andere Suchmaschinen hat das Unternehmen ausgeschlossen.

❱ Überraschung bei Marketern: Google entscheidet sich gegen Blockade von Drittanbieter-Cookies

Eigentlich lautete der Plan bei Google, Drittanbieter-Cookies ab 2022 zu blockieren. Nun hat sich der Konzern aber gegen eine Blockade entschieden. Marketer können also weiterhin in Googles Browser Chrome – im Gegensatz zu anderen Browsern wie Firefox, Edge oder Safari - Drittanbieter-Cookies setzen. Chrome kommt trotz Cookies in Deutschland auf einen Marktanteil von 60 Prozent und ist damit der meist genutzte Browser in Deutschland. Als Grund für seinen Sinneswandel gab der Suchmaschinenriese an, dass die Blockade auf sehr viel Gegenwind aus der Werbeindustrie gestoßen sei. Außerdem habe sich die Regulierungsbehörde eingeschaltet, da im Falle eines Drittanbieter-Cookies-Verbots, Google seine eigenen Werbeprodukte begünstigen könnte. Nutzer haben jedoch die Möglichkeit, Drittanbieter-Cookies auch in Chrome zu blockieren.

Nicola Bächle

Nicola Bächle

Nicola ist spezialisiert auf die Erstellung und Bereitstellung von hilfreichen Inhalten rund um das Thema E-Commerce. Durch intensive Recherchen und das Konsultieren von Experten stellt sie Fachwissen übersichtlich aufbereitet zur Verfügung.


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